Ich setze mich ans Steuer und nehme das Lenkrad in die Hand. Immer wieder ein tolles Gefühl. Es erinnert mich an meine Anfänge bei der BVG. Ich wollte mich damals umorientieren und habe nach einem Job gesucht, der mir Spaß macht und in dem ich auch als alleinerziehende Mutter von drei Kindern arbeiten kann. Die damalige BVG-Kampagne, um Frauen den Fahrerberuf näherzubringen, hat mich sofort angesprochen. Und als ich dann das erste Mal das Steuer in der Hand hielt, wusste ich sofort: Das ist es! Diese riesigen gelben Ungetüme sicher durch die Straßen Berlins zu bringen – ich kann mir einfach kaum etwas Aufregenderes vorstellen.
Zeit, lange in Erinnerungen zu schwelgen, habe ich nicht, in diesem Moment erreiche ich die Einsatzhaltestelle. Die ersten Fahrgäste steigen ein, es beginnt wieder eine aufregende Tour. Freundliche Fahrgäste versüßen mir den Tag, aber es gibt natürlich auch die Kehrseite. Da braucht man starke Nerven, für mich aber kein Problem. Mit meiner ansteckend guten Laune bringe ich noch den schroffsten Fahrgast zum Lächeln. Auch das ist ein Aspekt, der mich an dem Job begeistert. Ich bin eben nicht einfach nur eine Fahrerin, sondern viel mehr. Mediatorin, Fremdenführerin, manchmal auch Kindergärtnerin. Es wird einfach nie langweilig, man lernt ständig Neues und erlebt spannende Geschichten. Wie zum Beispiel die des Pärchens, das sich momentan hinten im Bus lautstark streitet. Als ich gerade überlege, eine Durchsage zu machen, hat es sich schon wieder versöhnt.